Wussten Sie schon, dass ein Grenzstreit zwischen Steinförde und Wieckenberg mit dem Sieg der Steinförder endete?
Ein Grenzstreit zwischen Steinförde und Wieckenberg
Den Namen Wieckenberg verdankt unser Dorf wahrscheinlich einem Grenzstreit, der lange Zeit die Gemüter der stillen Dorfbewohner von Steinförde und Wieckenberg in Aufregung versetzte. Zwischen den bebauten Feldern dieser Orte zieht sich von Westen nach Osten ein bewaldeter Höhenzug hin, der in uralten Zeiten von den Wieckenbergern als ihr unbestrittenes Eigentum angesehen wurde. Doch als man anfing, das Holz auf der Aller hinunter nach Bremen zu flößen und es somit im Preise stieg, da beanspruchten die Steinförder mindestens die Hälfte dieses Wäldchens. Nach langen, vergeblichen Verhandlungen der Dorfältesten machten die Wieckenberger ihren Gegnern den Vorschlag, doch zu versuchen, sie ins Gehölz zurückzutreiben und sich durch ihre Tapferkeit einen Teil des strittigen Objektes zu erringen. Der Vorschlag wurde angenommen und ein Tag zum Wettkampf festgesetzt.
Der Tag der Entscheidung nahte. Um mit Erfolg kämpfen zu können, nahmen die Steinförder ihre Zuflucht zur List. In der Nacht vor dem Wettkampf fuhren sie eine Menge Steine hart ans Gehölz und waren mit Tagesanbruch auf dem Kampfplatz.
Als nun die Wieckenberger erschienen, wurden sie mit einem gewaltigen Steinhagel begrüßt. Bestürzt wichen sie bis hinter die erste Anhöhe des Höhenzuges zurück und bezogen hier feste Stellung. Alle Bemühungen der Steinförder, die Überlisteten noch weiter zurückzudrängen, waren vergeblich. Da traten die Altesten der beiden Gemeinden vor, machten Frieden, und die Grenze wurde nun der Verabredung gemäß auf der ersten Anhohe festgestellt. Die Sieger hatten sich etwa 1/3 der Fläche erobert. Von der Zeit an nannten die Wieckenberger die Bewohner ihres Nachbardorfes wegen ihres listigen Vorgehens die Steinförer (Steinfahrer) oder Steinfördener und diese ihre Gegner die Wieckenberger (wieken achter den Berg = weichen hinter den Berg).
Diese Sage erzählte der Lehrer Dettmar (1864-1869) im Hannoverschen Volkskalender.
Lehrer Knoop (1890-1907) hat sie uns später in der Wieckenberger Schulchronik überliefert.
Paul Borstelmann - Auszug aus seinem Buch »Die Geschichte der Gemeinde Wietze«
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