„Vor Gott und in Wietze ist nichts unmöglich!“ (Otto Meier, ehem. Rektor der Steinförder Schule)
Walter Friedrich
Schmierige Arbeit unter Tage selbst miterlebt
(Von Bernd Kohlmeier, CZ, 31.01.2009)
„Erdölabbau unter Tage war eine schmierige Angelegenheit, das ÖI tropfte den Arbeitern auf den Kopf.”
Walter Friedrich ist der einzige Führer im Deutschen Erdölmuseum Wietze, der den Ölabbau noch selbst miterlebt hat. Das Öl sammelte sich im 90 Kilometer langen Schachtnetz unter der Erde. Die „Ölmuckel”, so hießen die Arbeiter damals, schöpften das schwarze Gold mit der Jauchekelle ab und gossen es auf Holzrinnen. An besonders tiefen Stellen sammelte sich das Erdöl und wurde mit Pumpen über Tage gefördert. Diese Art der Ölförderung wird im Erdölmuseum wieder lebendig. Friedrich, der in der Verwaltung der DEA beschäftigt war, gibt bei seinen Führungen seine Erfahrungen gerne weiter.
Seit der 86-Jährige in Rente ist, widmet es sich der Erdölgeschichte. Zu jedem Ausstellungsstück kann er eine Geschichte erzählen. Sein Anliegen ist es, die Funktionsweise der Fördergeräte, die auf dem Freigelände ausgestellt sind, anschaulich zu erläutern. „Dass in Wietze drei Millionen Tonnen Erdöl gefördert wurden, beeindruckt die Menschen”, erzählt Friedrich nicht ohne stolz. Das Interesse der Besuchergruppen an seinen Führungen ist unterschiedlich: „Manchmal gehe ich mit 30 Personen Ios und am Ende sind noch fünf dabei. Andere Gruppen löchern mich mit vielen Fragen. Dann dauert die 90-Minuten-Führung auch schon mal zwei Stunden.”
Seine Erfahrungsberichte kommen besonders gut bei den meist auswärtigen Besuchern an. „Wissen, was man sich angelesen hat, ist nie so gut, wie das, was man selbst erlebt hat”, meint Friedrich. Besonders gerne gibt er es an die heutigen Dea-Auszubildenden weiter.
![]() |
Historische Erdöl-Fördertechnik erklärt Walter Friedrich bei Führungen. Bild vergrößern |
|
Wietze hat Energie und hier zu leben, ist goldrichtig! |
|